Stadtradeln 2022 – diesmal ohne uns!
Seit vielen Jahren nehmen wir – das beinhaltet Schülerinnen und Schüler, Eltern bzw. weitere Verwandte und Lehrkräfte unserer Schule – an der Aktion Stadtradeln teil. Wir tun dies aus verschiedenen Gründen. Hauptsächlich wollen wir jedoch die Stadt bei ihren offiziellen Zielen unterstützen, die Radförderung, den Klimaschutz und somit die Lebensqualität in Reinbek voranzubringen. Nachdem 2019 das von der Stadt initiierte BYPAD-Verfahren mit breiter Beteiligung verschiedenster Akteure (u.a. Repräsentant*innen der SWS) zur Evaluation der lokalen Fahrradsituation ins Leben gerufen und ein höheres Budget für den Radverkehr ausgerufen wurden, machten wir uns Hoffnung darauf, dass nun tatsächlich wichtige Veränderungen angestoßen werden würden. Bisher ist für den Ausbau und die Verbesserung des Radwegenetzes allerdings wenig geschehen. Reinbek bleibt weiterhin hinter seinen Möglichkeiten zurück und stellt im Vergleich mit anderen Städten laut ADFC-Fahrrad-Klimatest 2020 mit der Schulnote 4,3 trauriges Schlusslicht dar. Eine fahrradfreundliche Stadt sieht anders aus.
Daher haben wir uns nun mehrheitlich dafür entschieden, dass das Stadtradeln dieses Jahr ohne uns stattfinden wird. Damit schließen wir uns dem Protest der Klimaschutzinitiative Sachsenwald an. Dies bedeutet selbstverständlich nicht, dass wir nicht weiterhin in die Pedalen treten. Ganz im Gegenteil. Vor allem der Anteil der Schüler*innen unter den Fahrradfahrer*innen ist überproportional hoch. Damit sie sich zügig und sicher von A nach B bewegen können und auch später nicht auf das Auto umsteigen, ist es umso wichtiger ihnen ein attraktives Radwegenetz zu bieten. Und einen Spaß bringenden Vergleich, wer in einem gewissen Zeitraum die meisten Kilometer erradelt, wollen wir uns auch nicht nehmen. Daher veranstalten wir dieses Jahr unseren eigenen Wettbewerb „Fahr Rad – schulinterner Radelwettbewerb der SWS“ (21.05. bis 10.06.22). Alle Radfahrer*innen, die mit unserer Schule zu tun haben, können sich also gerne einer Klasse anschließen und somit ihre Kilometer zur Verfügung stellen. Vielleicht erreichen wir gemeinsam auf diese Weise in Reinbek etwas, was uns mit der jahrelangen Teilnahme beim Stadtradeln nicht gelang: Weniger Außendarstellung und mehr echte Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität unseres lokalen Radverkehrs.