Neulich im Geounterricht

Ein Schultag. Dienstag. Erste und zweite Stunde. Geographie. Thema: Deutschland. Orientierungstraining. Eine Karte des weitverzweigten deutschen Autobahnnetzes. Wir finden es wichtig, dass wir uns auch unabhängig von elektronischen Helferlein orientieren können. Wahnsinn, wie viel Verkehr: So viele Zehntausend Fahrzeuge pro Stunde auf der A100! Zu viele? Ein spannendes Gespräch entwickelt sich. Autos sind ein Problem, aber schon auch cool. Und es ändert doch etwas, wenn sich die Leute z.B. ein E-Auto kaufen.  - Denken wir Mobilität so wirklich innovativ und stellen wir uns umfänglich den Problemen, indem wir z.B. im Elektroauto oder –flugzeug eine Lösung sehen? Nach engagiertem Abwägen, verneinte die 5c eher. Und dann haben wir uns die Freiheit und den Mut dazu genommen, Verkehr einmal ganz anders zu denken: Offenbar will jeder gern in einer eigenen „Kapsel“ mit individueller Ausstattung unterwegs sein (das scheint ein Bedürfnis zu sein), aber so eine Kapsel müsste doch unbedingt in ein cleveres System eingebunden sein. Wie wäre es mit einem Kapsel-Seilbahnsystem, in dem keine Energie durch individuelles Bremsen und Beschleunigen verloren ginge? Oder Magnetschwebekapseln, die gar keinen Rollwiderstand hätten? Zeichnungen enstanden, Magnetkapsel-Tunnelsysteme wurden angedacht. Zwei selbstgebastelte Modelle konnten heute – drei Wochen später – bestaunt werden. Wie oft wird in der Welt der Erwachsenen das Bestehende zwar optimiert, aber nichts neu erdacht. Möge es in unserer Schule immer auch Raum und Zeit geben für besonderes Interesse, Visionen und das Neudenken!

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