Kuhscheiße, Papierblumen, Sonnenbrand und Pasta
Fünf Nationen, fünf Kulturen, fünf Sprachen in einer kleinen Stadt Italiens und wir mitten drin: Vom 20. bis zum 27. Mai 2022 fand das zweite internationale Treffen im Rahmen des Erasmus+ Projekts “TREES – To Reinforce European Environment Sustainability” in Italien statt (zum Artikel über das erste Treffen auf Zypern geht es hier: http://www.sachsenwaldschule.de/beitrag-anzeigen/bis-an-die-grenzen-europas.html).
Am Freitag, den 20. Mai, kam die erschreckende Nachricht: Flug gecancelt. Was nun?
Nach Stunden am Flughafen, blieben wir die Nacht in einem Hamburger Hotel, zum ersten Mal überhaupt, in unserer wundervollen Heimatstadt.
Am nächsten Nachmittag, nach Stunden in der Luft, kamen wir in Rom an, erlebten eine Fackelprozession beim Vatikan, aßen italienisches Eis und lernten römische Tauben kennen. Am Sonntag wurden alle vier Länder von den Italienern in Rom empfangen, an den Sehenswürdigkeiten vorbeigeführt und mit kleinen Präsentationen über “La Fontana di Trevi, la Piazza Navona, il Colosseo” und vieles mehr informiert. Abends brachte uns ein Bus in das vier Stunden entfernte Larino, Campobasso, mit nur rund 7.000 Einwohnern und einem historischen Kern, der bis auf die Zeit des Römischen Reiches zurückgeht.
Die ersten beiden Tage führten wir an der Schule „Liceo F. D’Ovidio“ Projekte rund zur Thematik Nachhaltigkeit durch, zum Beispiel halfen wir einen diversifizierten Garten anzulegen oder eigene biologische Seife aus Resten Olivenöls herzustellen.
Zudem fand am Montagabend eine Willkommenszeremonie samt italienischer Feier statt, und am Dienstag ein Fußballspiel mit internationalen Mannschaften.
Ab Mittwoch dem 25.05. bis zum Freitag den 27.05. erlebten wir Larino als einen Ort der traditionellen Feierlichkeiten des „San Pardo“, dem wichtigsten von insgesamt vier Heiligen im katholischen Larino. Viele Familien haben eigene Wägen, die mit bunten selbstgemachten Papierblumen verziert und von zwei gesegneten Kühen durch die Straßen gezogen werden. Über 100 dieser Wagen samt der ganzen Stadt und allen Anwohnern verbrachten drei Tage mit den Feierlichkeiten, die auch Essen, Feuerwerk und Live-Musik umfassten.
Insgesamt wurden wir alle mit offenen Armen empfangen und fühlten uns, als ob wir einen Hauch wahrhafter italienischer Kultur miterleben durften.
Freitagabend ging dann unser Flug nach Hause zurück: Die 9° Celsius und Regentropfen empfingen uns und Reinbek hatte uns wieder zurück, aber die Bekanntschaften und Erfahrungen bleiben uns in Erinnerung.