Bis an die Grenzen Europas
Zwischen dem 12. und 17. Dezember 2021 nahmen vier Schülerinnen und ein Schüler der Q2 sowie zwei Lehrerinnen an einem Erasmus+ Austausch nach Zypern teil. Der Austausch fand im Rahmen des Projekts „TREES – To Reinforce European Environment Sustainability“ statt und stellt die erste von insgesamt 5 solcher Begegnungen in verschiedenen europäischen Ländern dar.
Nachdem wir bereits seit mehr als zwei Jahren in der Erasmus+ AG an diesem internationalen Projekt gearbeitet hatten und uns die Corona-Pandemie bisher immer dazu gezwungen hatte, auf digitalen Austausch zurückzugreifen, war es im Dezember endlich möglich, auch in den tatsächlichen Austausch mit unseren Partnerschule zu treten. Insgesamt 21 SchülerInnen und 9 LehrerInnen aus Portugal, Italien, Bulgarien und Deutschland traten die Reise nach Nicosia auf Zypern an, um dort am Gymnasio Archangelou Lakatamaias mit zypriotischen SchülerInnen und LehrerInnen in Workshops zu arbeiten, mehr über die Geschichte und Kultur Zyperns zu lernen und Einblicke in die Natur des Landes zu bekommen.
Direkt nach der Ankunft auf Zypern mussten wir uns alle einem PCR-Test unterziehen, auch wenn wir alle vollständig geimpft waren. Damit hatten wir aber gar kein Problem – vielmehr sorgte dieser verpflichtende Test für ein zusätzliches Sicherheitsgefühl.
Am Flughafen fielen uns dann direkt zwei UN-Soldaten auf, was uns einen ersten Einblick in die politische Situation des Landes bot. Der Norden Zyperns ist nämlich seit 1974 von der Türkei besetzt. Die Grenze läuft mitten durch die Hauptstadt Nicosia, nur an einem Grenzübergang kann man hier zu Fuß vom zypriotischen Teil in den türkisch besetzten Teil wechseln. Um den Frieden zwischen diesen beiden Teilen möglichst zu wahren, ist eine neutrale Puffer-Zone eingerichtet worden, die von der UN überwacht wird. In dieser Pufferzone darf niemand leben, sodass hier Gebäude mitten in der Hauptstadt seit Jahrzehnten unbewohnt sind.
In Nicosia bezogen wir dann unser Hotel. Normalerweise hätten wir während des Austauschs natürlich bei Gastfamilien wohnen sollen, doch auch hier wollten wir ein möglichst geringes Risiko eingehen und Kontakte verringern. Hier trafen wir dann auch auf die SchülerInnen und LehrerInnen aus Portugal, Italien und Bulgarien.
Am Montag besuchten wir dann alle die zypriotische Schule. Hier wurden wir von den SchülerInnen, LehrerInnen und der Schulleitung in einer großen ‘Welcome Ceremony’ begrüßt. Es wurde gesungen, traditionelle Tänze getanzt und alle lernten sich ein erstes Mal näher kennen. Danach besuchten wir einen Aussichtsturm, der uns einen Blick auf in den türkischen Teil gewährte. Abends aßen wir das traditionelle Meze, das aus Pitabrot, Halloumi und lokalen Köstlichkeiten besteht.
Der folgende Tag startete früh, denn wir mussten rund zwei Stunden mit dem Bus in den Ferienort Ayia Napa fahren. Dort erkundeten wir das Thalassa Museum und das Cavo Greko Environmental Centre, wo wir viel über die Natur, Umwelt und Geschichte Zyperns erfuhren. Ein Ausflug an den Strand viel leider ins Wasser, da wir von einem heftigen Unwetter überrascht wurden. Anschließend fuhren wir zurück nach Nikosia, wo wir unsere freien Nachmittage mit den anderen SchülerInnen verbrachten und zum Beispiel den lokalen Jahrmarkt besuchten. Es hat uns immer wieder überrascht, wie groß die Unterschiede zwischen uns und den SchülerInnen der anderen Länder sind, da nahezu alle von ihnen noch nie zuvor Riesenrad gefahren waren, in einem Flugzeug gesessen hatten oder Bowlen gewesen waren.
Führungen durch die Altstadt von Nikosia und das abgelegene Bergdorf Fikadou füllten das Programm der nächsten beiden Tage. Bevor wir am Freitag schon wieder auf den Weg zum Flughafen waren, machten wir einen Abstecher in die Schule der zypriotischen SchülerInnen. Dort wurden wir auch ein bisschen in die lokale Kultur eingeführt, indem wir den Zorpas Tanz lernten und Halloumi-Pie backten.
Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Reinbek und ließen die positiven Erinnerungen des Austausches auf dem Flug noch einmal Revue passieren. Leider landeten unsere Koffer nicht mit uns in Hamburg, sondern erreichten uns erst einige Tage später, was aber rückblickend zu der tollen Erfahrung beitrug.
Hast du Interesse daran, am Erasmus+ Projekt und Austausch teilzunehmen? Dann melde dich bei Frau Adolphsen (a.adolphsen@sws.reinbek.de) oder Frau Gundlach (s.gundlach@sws.reinbek.de).
Verstehst du Italienisch? Dann kannst du hier den Bericht der italienischen Schule lesen und deren Podcast anhören:
https://quotidianomolise.com/il-liceo-dovidio-di-larino-a-cipro-per-erasmus-trees-foto-gallery/
https://youtu.be/BUqDkpO1mw4
https://youtu.be/iDkrHSjhPic
Verstehst du Portugiesisch? Dann kannst du hier den Bericht der portugiesischen Schule lesen:
https://www.rostos.pt/inicio2.asp?cronica=7002363&mostra=2